Blaupause Gesundheit

Beschäftigte im Gesundheitswesen sind häufig von psychischen Erkrankungen betroffen. Diese machen auch vor Medizinstudierenden keinen Halt. Hohe Leistungsanforderungen, fehlender Freizeitausgleich, unflexible Fehlzeitenregelungen, das Miterleben bürokratischer Hürden oder schwieriger Patientenschicksale … im Medizinstudium gibt es viele Dinge, die zur Belastung werden können. Gleichzeitig ist die Hemmschwelle, sich Hilfe zu suchen, und die Angst vor Stigmatisierung, trotz der landläufigen Meinung, dass die „Expert*innen“ es eigentlich besser wissen müssten, oft noch groß.

Mit unserer Arbeit möchten wir das Thema „psychische Gesundheit im Gesundheitswesen“ ins Gespräch bringen und damit zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen beitragen und die Hemmschwelle zur Hilfesuche auch in unseren Reihen senken.

Des Weiteren haben wir ein paar wichtige Informationen zusammengestellt, die euch helfen können, wenn ihr selbst oder Kommiliton*innen, Freunde oder Angehörige von euch aufgrund einer psychischen Erkrankung oder Krise Hilfe benötigen.

So unterschiedlich wir Studierende und unser Umgang mit Belastungsfaktoren im Studium sind, so unterschiedlich können auch deren psychische Auswirkungen sein. Das ist ganz normal und es ist keine Schande, sich einzugestehen, dass Jede:r ab und zu Hilfe von Anderen braucht, um seinen/ihren Alltag und das Studium weiterhin gut bewältigen zu können. Je früher wir diesen Schritt gehen, desto schneller bekommen wir die richtige Hilfe. Daher möchten wir Jede:n, der/die sich gerade in einer schwierigen Situation befindet, dazu ermutigen, sich Hilfe zu suchen. Denn Hilfe in Anspruch zu nehmen ist kein Zeugnis von Schwäche, sondern ganz im Gegenteil sogar sehr mutig und manchmal unumgänglich.

Bitte beachtet: Als studentische Initiative haben wir weder die personellen Mittel, noch die Expertise, in psychischen Notlagen selbst zu helfen. Daher würden wir euch bitten, euch bei konkreten Hilfsanfragen nicht an uns, sondern direkt an die unten angegebenen Anlaufstellen zu wenden. Dort bekommt ihr schnellstmöglich und ohne große Umwege die Hilfe, die ihr wirklich benötigt.

Wenn ihr mehr über den Verein „Blaupause. Initiative für mentale Gesundheit im Gesundheitswesen e.V.“ erfahren wollt, dann schaut gerne auch auf der Internetseite des deutschlandweit tätigen Vereins vorbei: https://blaupause-gesundheit.de/.

Bei Fragen oder Anregungen zu unserer lokalen Arbeit oder bei Interesse an einer Mitarbeit könnt ihr uns immer gerne per Mail kontaktieren (marburg@blaupause-gesundheit.de). Wir freuen uns, von euch zu hören!

Wichtige Anlaufstellen:

  • Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende der Philipps-Universität:
    Die Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS) der Universität steht allen Studierenden bei studiumsbezogenen sowie persönlichen Konflikten jeglicher Art zur Verfügung. Die Beratung erfolgt durch Mitarbeitende der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKGM. Sollte ein Gespräch nicht ausreichen, werden bei Bedarf Informationen und Empfehlungen zu weiteren Behandlungsmöglichkeiten gegeben. Auf Wunsch ist auch eine anonyme Beratung möglich. Es existiert je eine Beratungsstelle auf den Lahnbergen und eine im Lahntal. Weitere Informationen sowie Kontaktdaten findet ihr auf der folgenden Website: https://www.uni-marburg.de/de/studium/service/weitere/psychotherapeutische-beratung
  • Studentische Beratung Marburg:
    Die Studentische Beratung Marburg (StuBe) ist ein niederschwelliges Beratungsangebot des Fachbereichs Psychologie. Es richtet sich an Erwachsene aller Altersgruppen und in jeglicher Lebenssituation, die sich psychisch belastet fühlen aber aktuell an keiner diagnostizierten psychischen Störung leiden und sich in keiner entsprechenden Behandlung bei einem/einer Psychotherapeut:in befinden. Die Beratung erfolgt durch erfahrene Studierende der Psychologie und findet im Rahmen von fünf 50-minütigen Online-Sitzungen statt. Das Anmeldeformular sowie weitere Informationen findet ihr hier: https://www.stube-marburg.de/de/#was-ist-das
  • Wenn ihr einen Hausarzt/eine Hausärztin in Marburg habt, kann auch dieser immer als erster/erste Ansprechpartner:in bei psychischen Problemen kontaktiert werden.
  • In dringenden psychiatrischen Notfällen – beispielsweise bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung – könnt ihr euch rund um die Uhr an die Ambulanz einer psychiatrischen Klinik wenden. In Marburg gibt es zwei Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie mit psychiatrischer Notfallambulanz: Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKGM (Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg, Telefon: 06421 / 58-65239, nach 16 Uhr: 06421 / 58-65200) sowie die Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Cappeler Straße 98, 35039 Marburg, Telefon: 06421 / 40 40)
  • Wenn ihr auf der Suche nach einem Psychotherapieplatz seid, kann euch gegebenenfalls die Internetseite „PSYMA“ mit Kontaktadressen niedergelassener ärztlicher und psychologischer Psychotherapeuten in Marburg und Umgebung weiterhelfen.
  • Sozialpsychiatrischer Dienst:
    Der sozialpsychiatrische Dienst (SPD) am Gesundheitsamt Marburg-Biedenkopf bietet ein kostenloses und niederschwelliges Beratungs- und Hilfsangebot, insbesondere für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die sich aus eigener Kraft keine professionelle Hilfe holen können. Das Beratungsangebot richtet sich nicht nur an Erkrankte, sondern auch an deren Angehörige und das soziale Umfeld. Auch eine telefonische Beratung ist möglich. Ihr erreicht den SPD unter der Telefonnummer 06421 405-4131 und über die E-Mail Adresse sozialpsychiatrischerdienst@marburg-biedenkopf.de . Weitere Informationen findet ihr des Weiteren hier: https://www.marburg-biedenkopf.de/vv/oe/Dez_LR/FB53-GSA/FD53.4/FD53.4.php