Da man im ersten Semester vieles Organisatorisches noch nicht weiß, sind die Texte ein bisschen länger als die zu den anderen Semestern – vieles ergibt sich aber auch im Laufe der Zeit von selbst.
Hier geht es nun insbesondere um die einzelnen Fächer - für allgemeine Infos und das Drumherum könnt ihr euch auch in der Ersti-Ecke informieren.
Kein Stress – niemand ist von Anfang an Uni-Profi.
Die Anatomie ist wahrscheinlich das Fach, mit dem man die Vorklinik am meisten verknüpft. Ihr fangt direkt im 1. Semester an den Körper richtig kennenzulernen, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber keine Sorge; ihr werdet nicht direkt ins kalte Wasser geschmissen, sondern fangt klein an. Anatomie besteht im ersten Semester aus zwei Vorlesungsreihen („Grundlagen der Anatomie“ und eine „Begleitvorlesung zum Präparierkurs“) und einer Reihe Seminare zum Thema Extremitäten, zu denen ihr eine gemeinsame Klausur schreibt.
Darüber hinaus nehmt ihr auch am berühmten Präparierkurs (kurz: Präpkurs) teil, in welchem ihr am Ende eure 1. Mündliche Prüfung ablegen werdet. Neben der Anwesenheitspflicht müsst ihr also zwei Prüfungsleistungen erbringen.
Zu den Vorlesungen: Eine Vorlesung in der Woche ist eine kleine Einführung in die Anatomie, hier werden Grundlagen besprochen und ihr bekommt einen Ausblick auf die nächsten zwei Jahre - einen grundlegenden Überblick also.
Die zweite Vorlesung ist begleitend zum Präpkurs, hier wird euch der Bewegungsapparat vorgestellt und ihr bekommt einen Eindruck was euch im Laufe des Semesters so erwarten wird. Einen genauen Plan über die Vorlesungstermine bekommt ihr auf k-med.
Zu den Seminaren: Bei diesen, über das Semester verteilten, Veranstaltungen wird jeweils ein Thema unter Betreuung eines Dozenten im Detail behandelt. Ihr geht einzelne Aspekte noch einmal in Gruppen durch, habt Modelle, an denen ihr euch Muskelgruppen und Leitungsbahnen genau und in Ruhe anschauen könnt und es werden Körperscheiben angeschaut und besprochen. Die Körperscheiben könnt ihr euch online anschauen, manche Scheiben und einige Präparate findet ihr auch im LuTZ. Auch wenn es anstrengend ist, lohnt es sich, vorbereitet zu den Seminaren zu kommen. So nimmt man nicht nur mehr mit, die Stimmung im Seminar ist auch deutlich besser, wenn man nicht nur das Gefühl hat seine Lebenszeit abzusitzen.
So richtig los geht es für euch aber erst nach den Weihnachtsferien - also könnt ihr hier nochmal ordentlich Kraft tanken.
Der Präpkurs findet ab Januar zweimal die Woche statt und geht bis zum Ende des Semesters. Dort werdet ihr Tischen zugewiesen, lernt nochmal neue Kommilitonen kennen und habt einen Tischdozenten (der euch meist auch am Ende des Semesters prüft). Außerdem bekommt ihr einen, manchmal auch zwei, Bremser (eine studentische Hilfskraft), der euch zeigt, wie man am besten präpariert, euch unterstützt, wenn es um das Lernen geht, und euch Fragen beantworten kann und damit euch und euren Tischdozenten ordentlich unter die Arme greift. Innerhalb dieses Kurses habt ihr auch begleitende Seminare, in denen euch Dozenten das Präparieren erklären, euch Videos zeigen und auf manche Strukturen nochmal genauer eingehen. Diese finden zur gleichen Zeit wie euer Präpkurs statt (Es verlässt dann immer eine Gruppe den Saal) und sind nicht mit den oben erwähnten Anatomie Seminaren zu verwechseln.
Was braucht ihr für den Präpkurs:
Ihr braucht einen weißen Kittel, welcher dann aber auch nur fürs präpen gedacht ist! Keiner möchte mit dem gleichen Kittel im Präpsaal und im Chemielabor stehen, und in der Tasche neben den Büchern aus der Bibliothek macht er sich auch nicht so gut.
Außerdem braucht ihr ein Präpset. (Sehr praktisch ist hier die SEGMed, hier könnt ihr euch mit einem Präpset und einem Kittel eindecken). Im Präpset sollten sich (laut Anatomie WS16/17) folgende Dinge finden: Eine anatomische Pinzette, eine chirurgische Pinzette, einen Klingenhalter (… und Klingen), eine Splitterpinzette und eine Präparierschere.
(Ich hab die Schere nie gebraucht, aber eine Sonde zu haben war eigentlich ganz praktisch- also einfach mal selbst schauen, was man benötigt. Wie gesagt, das Präpset der SEGMed hat sich bewährt). Solltet euch etwas fehlen macht euch also erst mal keinen Kopf; ihr braucht ja an eurem Tisch auch nicht alle gleichzeitig das gleiche Instrument – es wird niemand kommen und euer Präparierset auf Vollständigkeit überprüfen.
Ein Schloss wird auch benötigt, damit ihr euer Hab und Gut während der Präpzeit verstauen könnt (auch hier gilt Sharing is caring- nicht jeder braucht ein Schloss, findet euch zu zweit/dritt zusammen und dann hat jeder die Chance einen Spind in der Anatomie zu bekommen).
Und unverzichtbar: bringt ein wenig Pietät mit, alternativ ein wenig Menschenverstand hilft auch. Nutz die Chance, die euch Menschen auch noch nach ihrem Tod ermöglichen, so viel wie nur möglich zu lernen!
Berufsfelderkundung (BFE) ist von allen Fächern, die ihr belegt, das einzige, das nicht im Physikum geprüft wird. Es wird von der Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin organisiert und soll euch einen ersten Einblick in die weite Welt der Medizin geben, die ja für euch noch weit weg erscheint. Darüber hinaus werdet ihr merken, dass man versuchen wird, euch ein wenig für die Allgemeinmedizin zu begeistern, das kann bei euch auf offene Ohren treffen, oder auch nicht. Wenn nicht, nimmt euch das niemand krumm…
Der BFE Kurs ist genau so interessant, wie man will. Wenn du einer der traurigen Lernzombies bist, die man in diesem Studiengang bei Gelegenheit findet, dann wirst du dich fragen, warum du mit diesem Fach deine Zeit verschwenden musst. Wenn diese Beschreibung nicht auf dich zutrifft, dann besteht die Chance, dass du die eine oder andere angeregte Diskussion mit deinem Dozenten und deinen Kommilitonen führst und vielleicht tatsächlich etwas Wertvolles mitnimmst. Also gilt auch hier: einfach mal drauf einlassen, und die Chance auf Gedankenaustausch wahrnehmen.
Was musst du für BFE tun? - Entwarnung, es gibt keine Klausur. Trotzdem musst du an vier Pflichtveranstaltungen teilnehmen und einmal mindestens vier Stunden im ärztlich-ambulanten Bereich hospitieren.
Das Fach Biologie für Mediziner*innen im ersten Semester ist sehr vielfältig und gliedert sich in vier Teile: Zellbiologie, Allgemeine Genetik, Humangenetik und Mikrobiologie. Einiges wird euch womöglich noch aus der Schulzeit bekannt vorkommen und grundsätzlich geht es darum einen Überblick über zelluläre Prozesse zu bekommen. Alle Themen werden immer wieder mit immer mehr Details und Zusammenhängen im Laufe eures Studiums auftauchen.
Es gibt eine (empfehlenswerte) Vorlesung zwei mal wöchentlich, d.h. 6 Stück zu jedem Thema, sowie ein Seminar/Praktikum (mit Anwesenheitspflicht) pro Woche. Beachtet, dass ihr bei einigen Praktika die Protokolle bereits ausgedruckt bekommt, bei anderen aber selbst ausdrucken müsst oder es mal gar keine gibt – Auch braucht ihr bei manchen einen Kittel (Und da nehmt ihr nicht denselben wie für den Präparierkurs). Beides bekommt ihr aber im Voraus mitgeteilt. Die Abschlussklausur berücksichtigt alle 4 Gebiete zu gleichen Teilen.
Genaueres zu den einzelnen Themen:
1. Zellbiologie: Aus was besteht eine Zelle, was kann sie und für was sind die einzelnen Teile zuständig? Darum geht es bei der Zellbiologie. Ihr habt hier reguläre Vorlesungen und zusätzliche Vorlesungen am Abend, da die reguläre Vorlesungszeit nicht ausreicht. Dazu ein Praktikum, das aber eher einen Seminarcharakter hat – schaut vorher gut nach, wo ihr dieses habt.
2. Allgemeine Genetik: Wie entstehen eigentlich die ganzen Sachen, von denen ich in Zellbiologie gehört habe, warum machen die einen Zellen andere Sachen als andere und wie wird das alles reguliert. Das und vieles mehr lernt ihr in der allgemeinen Genetik.
Ihr habt das Ganze ab jetzt der in Biologie auf den Lahnbergen (Karl-von-Frisch-Str. 8) Da jedes Jahr aufs neue verwirrte Mediziner*innen hilflos durch das Gebäude der Biologie irren und den großen zoologischen Kurssaal suchen ist hier eine kleine Wegbeschreibung: ihr geht beim Haupteingang (wenn man von der Chemie kommt links) rein, am Elefantenskelett links, dann immer weiter gerade aus (2 Türen). und ihr seid schon da (alternativ folgt ihr euren Kommilitonen - Schwarmintelligenz).
3. Humangenetik: Gibt es auch nochmal in der Klinik, hier die „abgespeckte Version“ bzw. Einführung für Vorkliniker*innen. Wie ist das menschliche Genom aufgebaut und was für Mutationen und Erbkrankheiten gibt es und wie werden sie weitergegeben? Spannende Sache.
4. Mikrobiologie: Mikroorganismen funktionieren doch ganz anders als so ein Eukaryont (Fachwort hehe – du bist auch einer). Hier gibt es die Basics über Bakterien , Viren und andere Kleinstlebewesen - kommt nochmal richtig fett im ersten klinischen Jahr. Aber das ist ein Praktikum, wie man es sich vorstellt.
Die Klausur besteht wie bereits beschrieben aus 4 Teilen zu den Bereichen, die alle einzeln bestanden werden müssen. Wurden eins oder zwei Teilbereiche nicht bestanden können diese einzeln wiederholt werden, ab drei muss die komplette Klausur noch einmal geschrieben werden. Zur Vorbereitung bieten die Vorlesungen sowie das Endspurt-Skript Biologie einen guten Überblick. Wer sich genauer einarbeiten will kann zum Beispiel mal schauen, was es in der Bib so an Büchern gibt. Riesige Biologiekompendien braucht ihr hier nicht und sind wirklich was für eure Freizeit. Wie immer werdet ihr in den Einführungsveranstaltungen und den ersten Vorlesungen mehr erfahren.
PRO-TIPP: Kittel gehören ins Labor oder ins Krankenhaus – nicht in den Gang, nicht nach draußen und bloß nicht in die Mensa. Bei potentiellem Kontakt mit Krankheitserregern ist das absolut unhygienisch und ansonsten einfach unnötig (und vielleicht auch ein bisschen peinlich) . So ziemlich alle anderen (insbesondere Naturwissenschaften) machen sich über Mediziner*innen – und hier vor allem aus tieferen Semestern – lustig, die meinen auf dem Kittel-Catwalk zu laufen. Man fühlt sich am Anfang zwar echt cool drin, allen anderen zeigen muss man es trotzdem nicht. Einfach über einen Kleiderhaken oder einen Stuhl hängen. Danke.
Chemie, von einigen geliebt von anderen vielleicht auch schon wieder in Vergessenheit geraten, hier geht es nochmal ganz von vorne los. Der erste Teil des Chemiekurses findet im ersten Semester statt. Es geht um die Anorganische Chemie (im 2. Semester folgt dann die organische Chemie).
Aber keine Sorge, hier bleibt erstmal niemand auf der Strecke, es fängt ganz sachte an, mit einigen Vorlesungen auf den Lahnbergen in einem riesigen Betonklotz, in dem man weder Handyempfang hat, noch das Uni WLan eine Chance hat… es bleibt einem also nichts anderes übrig als zuzuhören.
Es wird jede Woche zusätzlich zu der Vorlesung eine Übung angeboten, bei denen ihr einige Übungsaufgaben durchsprecht und Fragen geklärt werden können. Skript und Übungsblätter findet ihr auf der Website des Fachbereich 15 (und so ziemlich jede andere Info findet ihr hier auch).
Aber was wäre denn die Chemie ohne Experimente? Richtig, langweilig. Und damit das nicht passiert habt ihr eure Chemiepraktika immer samstags, aber keine Sorge, ihr müsst nur an vier Samstagen tatsächlich hoch zur Chemie tingeln (alle drei Wochen). Es wird zu jedem Praktikumstag eine Vorbesprechung angeboten, die um 9 Uhr beginnt (nicht verpflichtend, keine Sorge! Aber empfehlenswert). Der eigentliche Praktikumstag beginnt dann um 10 Uhr, ihr solltet euren Kittel nicht vergessen (und das ist dann auch bitte nicht der Präpkittel!). Als Grundlage des Praktikums dient das Buch „Chemisches Praktikum für Mediziner“ von G. Hilt u. P. Rinze, Springer Verlag. Könnt ihr euch im Buchhandel kaufen, bei „alten Hasen“, oder euch runterladen über euren Bib Zugang.
Ihr bekommt am Anfang des Semesters einen übersichtlichen Rahmenterminplan über die nächsten zwei Semester, in dem ihr eure Termine findet, die Themen des Tages, einige Tipps und auch die Klausurtermine. Diese bekommt ihr ausgehändigt, wenn ihr euch für das Praktikum anmeldet. Das macht ihr in den ersten beiden Tagen eures Semesters. Ihr meldet euch zusammen mit einem Chemiepartner in der Chemie an (Hans-Meerwein-Straße 4, ihr lauft hier von der Bushaltestelle am besten Richtung botanischen Garten, also nicht zur Mensa hin, sondern auf die andere Seite der Brücke und lauft zu einem neuen Gebäude auf der rechten Seite, das ist riesig und nicht zu verfehlen, da sind dann auch die Praktikumsräume, wo genau ihr hinmüsst wird euch aber erklärt und auch gezeigt). Wichtig: ihr müsst ein Bildchen mitbringen für euren Chemieausweis, eine Immatrikulationsbescheinigung, einen gültigen Ausweis und 30 € für eine Chemikalienpauschale. Ihr werdet einer Gruppe zugeteilt und habt dann immer an bestimmten Terminen im Semester euer Praktikum. Ihr behaltet euren Chemiepartner und eure Gruppe für die nächsten zwei Semester. Auch hier braucht ihr pro Kiste (das sind jeweils 3x2 Studenten) ein Schloss (am besten ein Zahlenschloss oder eben ein Schloss mit drei Schlüsseln, das ist euch überlassen).
Wichtig als Info: Ihr schreibt sowohl im WS, als auch im SS (dann über die Organik) eine Klausur. Die Chemie ist sehr freundlich und stellt uns die Altklausuren der letzten Jahre auf ihrer Homepage (s.o.) zur Verfügung. Ihr könnt in jeder Klausur bis zu 100 Punkte erreichen. Ihr braucht in den Klausuren zusammen 100 Punkte (also WS+SS). Ihr müsst mindestens 30 Punkte erreichen um zu bestehen und müsst bei <30 Punkte die Klausur nachschreiben, habt ihr zwischen 30-50 Punkten dann liegt es in eurem Ermessen ob ihr nochmal zur Klausur antretet oder nicht (ihr könnt euch aber nur verbessern). Habt ihr >50 Punkte könnt ihr die Klausur nicht nochmal schreiben! Achtung: Ihr werdet immer zum nächsten Klausurtermin automatisch angemeldet!
Das ist aber auch alles nochmal in der Info beschrieben, damit auch ja keine Missverständnisse auftreten. Hier erfahrt ihr dann spätestens auch, dass ihr nur einen Fehltermin habt für euer komplettes Praktikum, sprich: erstes und zweites Semester zusammen… Nicht vergessen!
Als kleiner Tipp: auch wenn Chemie nicht der Liebling von Jedermann ist, es hilft einem für das spätere Studium, denn einige Grundlagen werden einem immer wieder über den Weg laufen, und dann ist es ziemlich von Vorteil, wenn man das alles schon einmal gelernt hat
PHYSIKum – realistisch betrachtet besteht der schriftliche Teil dieses ominösen ersten Teils der ärztlichen Prüfung trotz des Namens nur zu 6% aus Fragen zur reinen Physik; dennoch werden euch während dieser Praktika mit integriertem Seminar Grundlagen vertraut gemacht, die ihr in Zukunft immer wieder brauchen werdet. Wie soll man die elektrische Leitung im Nervensystem oder im Herz verstehen wenn man keine fundamentalen Kenntnisse über Elektrizität hat? Das Auge ohne Optik? Das Ohr ohne Schallwellen? Und so weiter und so fort.
Im ersten und zweiten Semester habt ihr diese Ehre in den Gebäuden der Physik am Renthof (Oberstadt). Vorlesungen gibt es keine.
Nun ans Eingemachte: 6 Praktika, die alle zwei Wochen stattfinden und jeweils einen Vor- oder Nachmittag dauern, bestehen aus einem praktischen Teil und einem theoretischen, integriertem Seminar auf das man sich vorbereitet haben sollte!! Die Protokolle und Versuchsanleitungen solltet ihr ausgedruckt dabei, ebenso durchgelesen und die Fragen zur Vorbereitung ausgefüllt haben. Ihr findet die Protokolle und Infos der Physik im Vergleich zu allen anderen Fächern nicht auf kmed sondern ILIAS – ist quasi das Gleiche, hier laufen nur die meisten nicht-medizinischen Fächer drüber. Achja: kommt pünktlich! (solltet ihr natürlich immer, aber hier will man nicht zuspät kommen!).
Im Praktikum selbst arbeitet ihr es in Kleingruppen mit euren Betreuern ab und bekommt anschließend das Vortestat. Wenn ihr flott seid und euch schon ordentlich vorbereitet habt schafft ihr es auch noch das Haupttestat (vollständig und fehlerfrei ausgefülltes Protokoll inkl. Auswertung) abzugeben. In der Regel nimmt man es aber noch mal mit nach Hause um es in aller Ruhe fertig zu bearbeiten und es spätestens im nächsten Praktikum zur Korrektur abzugeben.
Habt ihr das Praktikum am Ende des Semester hinter euch steht die Klausur an. Sie ist eine Papierklausur, wird im Hörsaalgebäude geschrieben und besteht aus frei auszufüllenden Fragen zu jedem Versuch. Netterweise werden uns von der Physik die Altklausuren der vorherigen Semester zur Verfügung gestellt, es lohnt sich, diese vor der Klausur anzuschauen, insbesondere um sich mit der Art der Fragenstellung vertraut zu machen.
Weitere Infos gibt es bei der allgemeinen Einführungsveranstaltung, der Einführungsveranstaltung der Physik mit Sicherheitsunterweisung (diese ist in der ersten Semesterwoche und ist eine Pflichtveranstaltung) sowie auf ILIAS.
Das Fach Soziologie lässt sich als der nicht-medizinische Blick über den Tellerrand verstehen. In diesem Fach lernt ihr, wie unser Gesundheitssystem funktioniert, was eine Arzt-Patienten Beziehung ausmacht, wie Gesundheit von Sozialen Strukturen beeinflusst wird und vieles mehr. Auch eine gewisse Kenntnis einfacher Statistischer Prinzipien und epidemiologischer Kenngrößen gehört dazu. Aber keine Sorge, wenn man ein wenig aufpasst und mitdenkt ist das alles kein Hexenwerk. Besonders in der Soziologie ist Mitarbeit und Aufmerksamkeit in den Seminaren übrigens sehr gerne gesehen.
Im ersten Semester finden die Vorlesung zur Soziologie, sowie die erste Hälfte der Seminare statt, hierzu gehört auch eine Art Hausaufgabe- nicht wildes, lediglich ein paar MC Fragen, die man online ausfüllen muss. Das dient nicht um eure Freizeit zu stehlen, sondern mehr um euch selber überprüfen zu lassen, ob ihr das Thema verstanden habt. Auch wenn das Fach nicht zum ansonsten naturwissenschaftlich dominierten Curriculum zu passen scheint, lohnt es sich aufzupassen. Das macht nicht nur die Wiederholung fürs Physikum leichter (wenn das nicht schon Argument genug ist), sondern gibt euch auch ein grundlegendes Verständnis der gesellschaftlichen Strukturen an die Hand, in denen ihr mal arbeiten werdet.
Die Klausur zum gesamten Kurs wird erst am Ende des zweiten Semesters geschrieben, und überprüft damit Inhalt aus dem ersten und zweiten Semester!
Es ist kein Geheimnis, dass für die Medizin gewisse Kenntnisse in Latein und Griechisch benötigt werden. Wie sonst soll man denn sonst die späteren KollegInnen verstehen? Ein Latinum, geschweige denn Graecum sind aber nicht vonnöten. Dafür sorgt der Kurs der Medizinischen Kommunikation / Terminologie. Hier lernt ihr neben einem Haufen Vokabeln auch die nötige Grammatik.
Neben der Terminologie sollt ihr in diesem Fach auch die Basics(!) des wissenschaftlichen Arbeitens erlernen. Dafür fertigt ihr eine zweiseitige Hausarbeit zu einem vorgegebenen Thema an oder haltet zu diesem eine Präsentation. Üben sollt ihr damit, wie man richtig recherchiert und die verwendeten Quellen dann in der Arbeit angibt.
Der Kurs findet wöchentlich als Seminar statt, die Anwesenheitspflicht besteht auch, wenn ihr bereits in Latein und Griechisch promoviert habt. Gerüchteweise haben die Vorkenntnisse aber Einfluss auf die Gruppeneinteilung, von Unterschieden in den Kursen konnte bislang aber niemand berichten…
Neben der Hausarbeit schreibt ihr am Ende des ersten Semesters eine Klausur am Computer. Dafür lohnt es sich die Vokabeln nicht bis zu letzten Woche schleifen zu lassen.
Im Laufe der Vorklinik müsst ihr einen Notfallkurs (offiziell Notfallmedizin I) absolvieren.
Dieser findet außerhalb der Uni im Ausbildungszentrum des DRK in Cappel an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt und schließt mit einer kleinen schriftlichen Prüfung ab.
Wenn man an beiden Tagen ordentlich aufgepasst hat, lässt sich diese Prüfung locker bestehen.
Grundsätzlich ist das Programm sehr abwechslungsreich und besteht aus theoretischen, aber auch vielen praktischen Teilen und gibt einen kleinen Einblick in das vielfältige Fach der Notfallmedizin.
Wichtig ist, dass ihr euch rechtzeitig anmeldet, die „guten Termine“ sind schnell vergeben; achtet auch darauf, dass ihr an den entsprechenden Tagen keine anderen Pflichtveranstaltungen habt und legt euch das Ganze nicht mitten in die Klausurenphase.
Solltet ihr NFS oder RA mit aktueller Fortbildung sein lässt sich dies auch anrechnen (rechtzeitig mit dem Prüfungsamt abklären!), eine Ausbildung zum RS zählt allerdings nicht. (Warum das so ist konnte dem Autor dieses Textes bisher niemand in zufriedenstellender Weise beantworten.)
Die Kosten von ca. 40€ müsst ihr leider selbst tragen.