Das Hauptthema: Klimakrise und Gesundheit

Die Klimakrise wird von der WHO als die größte Gefahr für die menschliche Gesundheit im 21. Jahrhunderts bezeichnet (vgl. WHO 2021: 2). So werden Dürren, Hitzewellen und weitere Extremwetterereignisse häufiger. Auch könnten sowohl durch steigende Temperaturen als auch durch den in der Folge ansteigenden Meeresspiegel viele bevölkerte Gegenden unbewohnbar werden und sich Vektoren für Infektionserkrankungen ausbreiten (vgl. Werner et al. 2020: 2767f.).

Laut einer Studie der Europäischen Umweltagentur aus dem September 2020 ist allein in der EU davon auszugehen, dass jährlich 400.000 Menschen an Folgen von Luftverschmutzung frühzeitig versterben (vgl. European Environment Agency 2020: o. S.). Weltweit geht die WHO von 7 Millionen Toten aus. (vgl. Kuehn 2014: 1486). Hitze als Krankheits- und Todesursache ist in beiden Studien nicht eingerechnet. Die Hitzewelle von 2003, in deren Folge inzwischen von über 70.000 Toten in Europa ausgegangen wird, zeigt dennoch exemplarisch welche Auswirkungen häufigere Extremwetterereignisse auf die Gesundheit haben können (vgl. Robine et al. 2008: 177).

Zusätzlich wird davon ausgegangen, dass das Gesundheitssystem auch in vielen Ländern für einen nicht unerheblichen Anteil der Schadstoffemissionen verantwortlich ist. In Deutschland liegt dieser Anteil bei schätzungsweise 5,2 % (vgl. Lenzen et al. 2020: e275).

Allgemeine Infos zum Thema Klimawandel und Gesundheit:

The Lancet Countdown on Climate Change and Health:
https://www.thelancet.com/countdown-health-climate

Fakten zu Klimawandel und Gesundheit bei Health for Future:
https://healthforfuture.de/klima-und-gesundheit/

Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit:
https://www.klimawandel-gesundheit.de/

WHO:
https://www.who.int/health-topics/climate-change

Literaturangaben:
European Environment Agency (08.09.2020): Tackling pollution and climate change in Europe will improve health and well-being, especially for the most vulnerable. Online verfügbar unter https://www.eea.europa.eu/highlights/tackling-pollution-and-climate-change, zuletzt geprüft am 13.09.2020.
Kuehn, Bridget M. (2014): WHO: More than 7 million air pollution deaths each year. In: JAMA 311 (15), S. 1486. DOI: 10.1001/jama.2014.4031 .
Lenzen, Manfred; Malik, Arunima; Li, Mengyu; Fry, Jacob; Weisz, Helga; Pichler, Peter-Paul et al. (2020): The environmental footprint of health care: a global assessment. In: The Lancet Planetary Health 4 (7), e271-e279. DOI: 10.1016/S2542-5196(20)30121-2 .
Robine, Jean-Marie; Cheung, Siu Lan K.; Le Roy, Sophie; van Oyen, Herman; Griffiths, Clare; Michel, Jean-Pierre; Herrmann, François Richard (2008): Death toll exceeded 70,000 in Europe during the summer of 2003. In: Comptes rendus biologies 331 (2), S. 171–178. DOI: 10.1016/j.crvi.2007.12.001 .
Werner, Doreen; Kowalczyk, Stefan; Kampen, Helge (2020): Nine years of mosquito monitoring in Germany, 2011-2019. with an updated inventory of German culicid species. In: Parasitology research 119 (9), S. 2765–2774. DOI: 10.1007/s00436-020-06775-4 .
World Health Organisation (Hg.) (2021): COP26 Special Report on Climate Change and Health. The Health Argument for Climate Action. Genf: WHO.